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International America’s Cup Class IACC

Die neuen Cupper sollen auf bis zu 90 Fuß, das entspricht 27,43 Meter verlängert werden und auch die Crewmitgliederzahl wird von 17 auf 20 hochgesetzt. Die Segelfläche wird ebenfalls größer. Somit erreicht das Großsegel eine Fläche von 300 m², das Vorsegel 171 m² und der Spinnaker ist von nun an unlimitiert. Mit den im Gesamten größeren Dimensionen werden die Boote auf maximal 5,3 Meter verbreitert. Damit verdrängen sie künftig weniger Wasser bei mehr Segelfläche und erlangen damit erheblich an Speed dazu. Die Yachten sind überwiegend aus Carbon gefertigt. Es ist leicht aber zugleich sehr robust. Zudem kann das Gewicht, das man am Rumpf spart in den Kiel gepackt werden, wodurch die Yachten aufrechter und somit schneller segeln können. Die Struktur des Rumpfes ist enormen Kräften ausgesetzt. Gerade auf der schmalen Form der Yachten betragen die Zugkräfte des sehr hohen Mastes und seiner seitlichen Abspannungen zum Teil bis zu 50 Tonnen auf den Schiffsrumpf. Die hohen Spannungen ziehen sich durch den gesamten Bootskörper.

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Der wohl aufwendigste Bereich des Cupper befindet sich knapp 4 Meter unter dem Wasser. Der Kiel beinhaltet mit 19 von 24 Tonnen den Hauptanteil des Gewichtes. Hier ist viel Forschung und Formelarbeit gefragt, wenn es darum geht den Kiel zu konstruieren. Er soll die Yacht aufrecht halten, gleichzeitig aber so wenig Wasserwiederstand wie möglich bieten. Zudem erzeugt der Kiel bei Fahrt durchs Wasser Schwingungen die sich durch das gesamte Schiff ziehen und zu ungewollten Strömungsabrissen führen. Es ist nun die Aufgabe der Konstrukteure mit Kielflügeln und anderen Innovationen den Kiel stabiler zu machen und in seinen Eigenschaften weiter zu verbessern. Der 750 kg schwereCarbon- Mast stellt vor allem Ansprüche an seine Aerodynamik, da der Wind möglichst ungehindert in die Segel strömen soll. Das gesamte Rigg der America´s Cupper ist für Amwind-Kurse optimiert. Entsprechend wird auch den Segeln alles abverlangt. Das Großsegel bleibt über das gesamte Rennen oben und muss damit viele verschiedene Winde abdecken können. Dennoch lieg das Optimum bei spitzen Kursen zum Wind. Es existieren bis zu drei Großsegeltypen für verschiedene Ansprüche. Meistens verwenden die Teams dreidimensionale 3DL-Segel aus Kevlar-Kohlefaser Fäden. So kann man gezielt durch mehrere Schichten die Formstabilität bestimmen. In einem Rennen kann zwischen bis zu 6 verschiedenen Vorsegeln gewechselt werden. So bietet sich beispielsweise für Leichtwind ein bauchigeres und flacheres Vorsegel an, während mit zunehmendem Wind auf flachere und festere Vorsegel zurückgegriffen wird, um die aerodynamische Form zu erhalten. Für Vorwind-Kurse werden Spinnaker oder Gennaker eingesetzt. Die Regeln schreiben für die Vorwind-Besegelung als Material Polyester- oder Nylonfasern vor. Die Entwicklung der Technik America´s Cup scheint grenzenlos und so wird uns auch zu den kommenden Match-Races noch das ein oder andere technische Wunder begegnen, wenn der Mensch den Kräften der Naturgewalten mit Innovation und gekonntem Design entgegentritt.

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