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Windsurf Reisebericht Gardasee

gardasee

Auch am Gardasee gibt es mal keinen Wind!
Der große Mythos vom Gardasee der sich wahrscheinlich auf der ganzen Welt verbreitet hat ist gar nicht so groß. Die Termik des Sees in den Alpen ist zwar ein Garant für windige Tage am Lago di Garda, aber in diesem Jahr hat er uns das erste Mal verlassen. Eine Woche im Sommer war immer Gardasee angesagt, zum Ende der Saison, wenn die Unterkünfte günstig sind.

Die Fahrt an den Gardasee ist von hier oben extrem anstrengend, sogar wenn man kein eigenes Material mit nach Italien nimmt. Denn mit Surfboard auf dem Dach sind maximal 140 km/h drin. Bei einer Entfernung von 1200 Kilometern ist man eine Weile unterwegs. Zusätzlich sollte man immer mit Staus um Hamburg und München rechnen, dort ist es beinahe kronisch. Die Route über Hamburg ist noch die stressfreiere, da die vermeintlich bessere über Berlin sich noch stark im Bau befindet. Von der Strecke her würde man hier knappe 100 Kilometer sparen.

Am Gardasee angekommen wird es auf den Straßen nicht gerade sehr entspannt. Wer sich noch an die ersten Szenen des James Bond Films „ein Quantum Trost“ am Gardasee erinnert, weiß was ich meine. Enge Straßen und viele viele Tunnel, die für Wohnmobile überhaupt nicht geeignet sind.

Unterkünfte am Gardasee beginnen wie überall bei einem der vielen Campingplätze und enden in einer Wellness-Oase, also ist für jedes Bedürfnis etwas dabei. Wir haben uns immer Ferienwohnungen in Gargnano oder Limone gesucht, die relativ günstig sind. Denn Wohnen direkt am Wasser ist meist unmöglich. Ein Tipp ist hier das Pier Hotel. Es liegt direkt an den Klippen, bietet Surfkurse und Materialverleih. Da wir nicht so sehr die Simmer Fans sind haben wir uns dort noch nichts geliehen. Man kann aber auch eigenes Material mitbringen und dort lagern.

Weitere Surfspots findet Ihr in Torbele im Nord-Osten, dort gibt es JP-Australia und Neilpryde. Im Nord-Westen gibt es Conca d’Oro, benannt nach dem gleichnamigen Windstrom der von Nord nach Süd zieht. Dort gibt es auch einen Verleih mit Mistral und North Sails.

Der Nordwind Vento erreicht am frühen Morgen seinen maximale Windstärke. Bereits gegen 9:00 Uhr läßt seine Kraft meist deutlich nach. Der Vento erreicht oft ca. 6 Windstärken, machmal auch mehr. Bei Malcesine ist er am stärksten. Als Nordwindfahrer muss man Frühaufsteher und erfahrener Surfer sein, da der Wind grundsätzlich ablandig ist und es weit und breit keine Stehgebiete gibt.

Der Südwind Ora ist in der Regel etwas schwächer als der Vento und erreicht meist 4 bis 5 Windstärken. Am stärksten weht es in der sogenannten Düse (der engsten Stelle des Gardasees), etwa in Höhe des Hotel Pier. In Torbole ist der Wind an starken Tagen auch ganz gut, am besten ist er immer an den Felswänden am West und Ostufe. Die Ora beginnt meist gegen 12:00 Uhr und schläft am späten Nachmittag wieder ein. Die Windsurf-Events starten auch zum größten Teil am Pier Hotel. Wer nicht direkt am Pier Hotel wohnt oder Material gemietet hat, kann auch einen der kleinen Stellplätze direkt an der Straße nutzen. Von dort kann man dann die ca. 50-100 Meter hohen Klippen herunter klettern, es gibt einige wenige Pfade die man lebendig herunter kommt 😉

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